Seit meiner Kindheit gehört Sport für mich zum Leben dazu. Mit acht Jahren wurde ich Mitglied im Schwimmverein, trainierte dort erst im Breitensportbereich, bis ich mit 13 Jahren in die Leistungsgruppe wechselte und anfing täglich zu trainieren. Als Ausgleich begann ich an zusätzlich nebenbei zu laufen. Mit der Zeit wurde der Fleiß mit Erfolg belohnt. Ich wurde mehrfache Landes- und Norddeutsche Meisterin und belegte gute Platzierungen bei Deutschen Meisterschaften.
Im Mai 2013 änderten sich meine Arbeitsbedingungen, weshalb ich kaum noch Zeit fand, das Training in meinem Schwimmverein wahrzunehmen. An manchen Tagen kam ich erst nach 23:00 Uhr von der Arbeit
nach Hause, da passte auch ein kurzer Lauf nicht mehr in meinen Tagesplan. Als ich dann zwei Monate später schwanger wurde und viel mit Übelkeit zu kämpfen hatte, ließ ich das Training ganz
sein.
Auch nach der Schwangerschaft kam die Lust am Sport nicht sofort zurück. Ich probierte mich des Öfteren am Laufen, fühlte mich aber nicht wohl dabei. Erst ein Jahr später verspürte ich wieder den
Drang, Sport zu treiben. Mittlerweile hatte Klein L auch die richtige Größe, um sie im Jogger mitnehmen zu können. Keine leichte Herausforderung während des Laufens noch ein Kind im Wagen zu
schieben. Wer schon Mal laufender Weise mit einem Jogger unterwegs war, weiß was ich meine. Aber ein Jogger ermöglicht einem eben, unabhängig von einem Babysitter, jeder Zeit Laufen
gehen zu können.
Anfangs kam ich nur unregelmäßig zum Laufen, suchte vielleicht auch ein paar Mal zu oft nach einer Ausrede, nicht Laufen zu müssen. Doch im November letzten Jahres (2015) fand ich meinen Ehrgeiz
wieder und fing an regelmäßig zu trainieren. Ich stieg mit zweimal die Woche Laufen ein, dann kam eine Trainingseinheit Schwimmen in der Woche dazu.
Zu der Zeit kam die Einsicht, dass der Sport an sich nicht das ist, was mich reizt, sondern der Wettkampf. Sich ein Ziel zu setzen, dafür zu trainieren und sein Leistungsniveau immer wieder
kontrollieren zu können, das macht Sport für mich aus. Um also meine Motivation nicht wieder zu verlieren, habe ich mich direkt bei mehreren Rennen angemeldet, die ich zum Teil schon
immer mal laufen wollte.
An dem ersten dieser Läufe, dem Hamburger Nachtlauf, habe ich am vergangenen Freitag teilgenommen. Ich entschied mich zum Einstieg erst einmal für die kürzere Stecke - 7,5km, eine Runde um die Außenalster. Das Gefühl war wie erwartet, total berauschend. Ein Rennen zu Laufen ist einfach etwas vollkommen anderes, als ein Trainingslauf.
Ich positionierte mich am Start absichtlich etwas weiter hinten, als meine Zielzeit vorgab. Manchen mag es vielleicht lästig erscheinen, wenn man während des Laufens immer wieder andere Menschen überholen muss. Ich empfinde das als einen super Anreiz, das Feld von hinten aufzurollen. Meter für Meter Läufer einzusammeln und immer wieder zu versuchen noch ein Tick schneller zu laufen als der Vordermann. Das ist mir am Freitag sehr gut gelungen. Super ist es auch, wenn man einen Laufpartner mit ähnlichem Tempo trifft. Ich fand nach zwei Kilometern so einen Partner. Wir puschten uns die folgenden vier Kilometer gegenseitig und überholten gemeinsam langsamere Läufer. Die letzten zwei Kilometer wollte ich noch einmal extra Gas geben. Auch das funktionierte wie am Schnürchen. Ich konnte mich von meinem Tempopartner absetzten und lief mit 39:02 Minuten deutlich unter meiner Zielzeit von 40:00 Minuten über die Ziellinie.
Dieses Rennen hat mir noch ein Stück mehr Motivation für die Zukunft mitgegeben. Meine Trainingsplanung für die kommenden Monate steht, die nächsten Rennen sind geplant und in 16 Wochen steht schon mein nächstes großes Ziel an. Ich werde meinen ersten Halbmarathon laufen! Ich freu mich schon sehr auf das Training und alle kommenden Rennen und werde auch weiterhin hier davon berichten.
Bis bald, Deine Frieda.
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