Mamaleben | Aus eins macht zwei | Tipps für den Umgang mit Kindern in einer Pachworkfamilie

#Gastbeitrag

 

 

Bricht eine Familie auseinander, stellt die Trennung Kinder vor eine schwierige Herausforderung. Mit einem neuen Partner und einer "neuen Familie" enden die Probleme nicht, da viele Kinder mit Unverständnis auf den neuen Partner oder die neue Partnerin und neuen Geschwister reagieren. Um das Zusammenleben in einer Patchworkfamilie für den Nachwuchs interessant und harmonisch zu gestalten, sollten die Eltern zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen. Ganz wichtig sind folgende Kriterien, die für Harmonie sorgen und dem Kind in einer Patchworkfamilie ein Zuhause-Gefühl und ein geborgenes Umfeld sichern.

 

Tipp: Im Elternratgeber von lerntippsammlung.de findet man viele weitere Tipps zum Thema Kindererziehung.

 

 

Der Ex-Partner ist kein Diskussionsthema für Kinderohren

 

Wenn wir etwas nicht dürfen, so ist es die Eröffnung einer Diskussion über den getrennt lebenden Vater oder die Mutter des Kindes. Auch wenn die Beziehung zum ehemaligen Partner von Problemen geprägt ist, so bleibt dieser doch das zweite Elternteil des Kindes. Und genau das Gefühl benötigen Kinder, um sich in einer "neuen Familie" wohlzufühlen und Kind sein zu können. Gespräche über den Ex-Partner, sowie offene Anfeindungen im Beisein der Kinder müssen unterbleiben. Beschimpfungen oder gar Schläge sind nichts für die kleine Kinderseele und sorgen dafür, dass diese verkrüppelt und nicht regulierbaren Schaden nimmt.

 

 

Die Bindung zum getrennt lebenden Elternteil bestärken 

 

Nur weil die Liebe verlischt, kann ein ehemals erziehender Partner nicht aus dem Leben der Kinder gestrichen werden. Kinder brauchen sowohl den Vater, wie auch die Mutter und würden es nicht verstehen, wenn ein Elternteil auf einmal nicht mehr da ist und nicht besucht werden darf. Egal wie man in seiner neuen Familie zum Ex steht und welche Erfahrungen man selbst mit dem nun abgeliebten Menschen gemacht hat, das Kind hat seine eigenen Erfahrungen. Möchte der Nachwuchs den Kontakt zum früheren Partner aufrecht erhalten, sollte man es dabei unterstützen und es darin bestärken, dass es nach wie vor geliebt wird und die Trennung nichts mit dem Kind zu tun hat. Frauen und Männer die anders handeln, verlangen von Kindern eine "Erwachsenenreaktion" und begünstigen eine Entwicklung, die später zu Bindungsproblemen und Störungen im sozialen Verhalten führt.

 

 

Kinder sind keine Spione 

 

"Hat der Papa was über mich erzählt?" - Das ist eine absolute No-Go Frage, die man seinem Kind nach dem Besuchswochenende beim getrennt lebenden Elternteil nie stellen sollte. Auch ist es ratsam, generell so wenig wie möglich zu Unternehmungen und dem Tagesablauf, was es zu Essen gab oder ob Hausaufgaben gemacht wurden zu fragen. Wer etwas wissen möchte, sollte den Kontakt zum zweiten Elternteil suchen und seine Fragen dort beantworten lassen. Denn das Aushorchen von Kindern bringt diese in eine emotionale Zwickmühle, vor allem, wenn die Antwort auf wenig Anerkennung stößt und man direkt nach dieser beim anderen Elternteil anruft und es vor den Ohren der Kinder ermahnt.

 

 

Gut oder gar nicht über den neuen Partner des anderen Elternteils sprechen

 

Als verlassener Partner hat die "Zweitfrau" oder der "Zweitmann" meist schlechte Karten. Egal was der neue Partner des anderen Elternteils tut, es scheint verkehrt. Schlechte Worte oder gar Beschimpfungen müssen unbedingt unterbleiben, vor allem wenn das Kind in der Nähe ist und mithört. Aber auch gegenüber dem eigenen neuen Partner sollte man die Frau oder den Mann des anderen Elternteils nicht schlechtreden. Solche Worte wecken immer Unfrieden und Misstrauen, da sie die Frage stellen lassen, warum man dem Anderen sein Glück nicht gönnt und ob man neidisch ist.

 

 

Kinder nie in Gewissenskonflikte bringen 

 

"Sag es dem Papa nicht", oder "Ich fühle mich schlecht, wenn ihr nicht da seid" sind Aussagen, die Eltern unbedingt unterlassen müssen. Es gibt kein loyaleres Wesen als das eines Kindes, das sich bei solchen Aussagen schlecht fühlt und in Gewissenskonflikte gerät. Ebenfalls muss man vermeiden, das Kind zum Lügen zu animieren und ihm Worte in den Mund zu legen, die es dem anderen Elternteil erzählen soll. Gewissenskonflikte entstehen auch, wenn ein Kind in der Patchworkfamilie bevorzugt wird. Alle Kinder möchten gleich behandelt werden und es ist wichtig, jedem Kind das gleiche Gefühl entgegen zu bringen. "Dich habe ich am liebsten" ist also keine Aussage, mit der man seinem Kind oder den anderen Familienmitgliedern einen Gefallen erweist.

 

 

Geldstreitigkeiten sind kein Kinderthema 

 

 "Wir können das nicht kaufen, da der Papa uns zu wenig Geld gibt" oder "Wir sind arm weil Papa nicht zahlt". Diese und ähnliche Sätze sind keine Seltenheit in Trennungsfamilien, in denen dicke Luft herrscht und Geld ein leidiges Streitthema ist. Auch wenn man vor Gericht eine Unterhaltsklage gegen den Ex-Partner anvisiert hat, gehören diese Themen nicht in Gesprächsrunden mit dem Kind. Bei solchen Worten handelt es sich um eine Anschuldigung, die selbst mit wahrem Hintergrund ein ganz falsches Bild vom anderen Elternteil erzeugt und beim Kind Gewissenskonflikte auslöst. Obendrein schüren solche Worte die Lösung einer bisher engen Bindung und dienen nur dazu, das Kind vollständig auf seine eigene Seite zu ziehen und es vom anderen Elternteil zu entfremden. Geldprobleme sind von Kindern fernzuhalten und sollten ausschließlich mit dem unterhaltspflichtigen Elternteil ruhig besprochen werden.

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